Wir nähern uns die letzten 25 km auf holpriger Strasse der kirgisischen Grenze. Nix ist angeschrieben, ist aber einfach mit der Karte zu orientieren – immer gerade aus.
Der Schranken wird sofort hochgehoben, Motorräder abstellen und zur Passkontrolle.
Die Ausreise aus Kasachstan war in etwa 30 Minuten erledigt, völlig problemlos.
Weiter zur kirgisischen Schranke. Passkontrolle, Stempel rein, welcome to Kirgistan!
Geld gewechselt, noch ca. € 10,- bezahlt, ist wohl so eine Art Straßenbenutzungsgebühr.
Nach gesamt vielleicht einer Dreiviertel Stunde waren wir in Kirgistan.
Die ersten Meter auf kirgisischem Boden. Im Hintergrund die Grenze.
Fantastischer Anblick.
Auf holpriger Straße geht´s weiter Richtung Bishkek, der Hauptstadt. Hier ist alles ein bissl wilder als wir es in Kasachstan erlebten: die Autos und vor allem wie sie bewegt werden, die Straße.
Die Ortschaften verschmelzen ineinander entlang dieser, im Prinzip durchgehendes Ortsgebiet bis kurz vor der Hauptstadt – das heißt 50 bis 60 km/h auf fast 100 km.
Alles neben dieser Hauptstraße ist unbefestigt, der Verkehr wird immer dichter, es staubt, es raucht von den Autos, den Grillbuden, dem verbrannten Müll – gute Luft riecht anders.
In der Dämmerung erstrahlen die Gipfel der Viertausender im letzten Sonnenlicht.
Die Fahrt in die Stadt bei Dunkelheit ist eine Herausforderung. Wahnsinnige Autofahrer die wie verrückt überholen, unangekündigte tiefe Löcher im Asphalt, Tiere auf der Straße, schwarz rauchende, stinkende LKW´s, total staubige Luft – das Visier kann man hier nicht offen lassen. Einzig bei roten Ampeln bleiben die meisten Autos doch stehen.
Ich fühle mich unweigerlich an meine Zeit in Kabul/Afghanistan erinnert – fast kein Unterschied.
Um etwa 22 Uhr sind wir in der Innenstadt, das von uns vorher ausgesuchte Guest House finden wir einfach nicht. Ein Kirgise mit schwerem Geländewagen hilft uns, leider erfolglos.
Kurz vor Mitternacht brechen wir die Odyssee nach fast zwei Stunden ab, suchen im Zentrum ein anderes Hotel.
Nobel hier im Park Hotel, wir können den Preis auf ein erträgliches Maß runterhandeln. Spielt alle Stückl´n das Haus, haben uns das auch redlich verdient.
Nach 12 Tagen sind wir exakt so wie geplant hier eingeritten! 6001 km von St. Valentin bis hierher zum Hotel in Bishkek. Endlich am Ziel unserer Anreise, jetzt wird´s erst so richtig toll, wenn das Wetter so einigermaßen mitspielt. 0 Regen bisher, an zwei oder drei Tagen wenige Schönwetterwolken, sonst nur blauer Himmel. Temperaturen von 23 bis 30 Grad, wird aber hier wärmer werden. Eine perfektere Anreise kann`s gar nicht geben.
17. Juni
Heute ist Ruhetag, am späten Nachmittag machen wir einen Rundgang im Stadtzentrum.
Morgen geht´s weiter zum weltweit zweitgrößten Gebirgssee, den Issyk Kul.
Und dann wartet die eigentliche Herausforderung und der Höhepunkt unserer Reise: der Pamir Highway in Tatschikistan.
Hoffentlich kommt kein Schlechtwettereinbruch mit Schneefall, wir müssen auf teilweise wilder Straße bis auf über 4600 m rauf.
Dann weiter nach Usbekistan, die berühmten Städte an der Seidenstraße, Samarkand, Buchara und die Oase Chiwa wollen besichtigt werden.
Sobald´s geht, werden wir uns wieder melden.
Freut mich, dass weiterhin alles klappt. Also weiter so und ab in die "Seidenstraße"
Bisher waren noch keine Tankstellen in den Berichten erwähnt. Gibts scheinbar doch in entsprechenden Abständen …… 🙂
Gute Fahrt