Kashgar hat eine mehr als 2000 Jahre alte Geschichte und war einst Drehscheibe an einem zentralen Knotenpunkt der antiken Seidenstraße. Sie liegt auf etwa 1200 m, die 500 000 Einwohner sind vorwiegend Uiguren, ein turksprachiges Volk. Die Stadt ist somit muslimisch geprägt.
Und islamischer Terror wird von der chinesischen Zentralregierung auch als Argument vorgeschoben, um hier ein beispielloses Überwachungsregime zu installieren. Der ehemalige Parteichef von Tibet sammelte dort offensichtlich die notwendige Erfahrung, um, seit wenigen Jahren hier in der Provinz Xinjiang stationiert, sein Experimentierfeld auf diese Region auszuweiten.
Eine lückenlose Videoüberwachung mit modernster Technik, ständige Polizeipräsenz mit Kontrollen, und Umerziehungslager (Schätzungen gehen von möglicherweise Hunderttausend bis zu einer Million inhaftierten Uiguren) sollen hier im einstiges Ostturkestan alles unter Kontrolle halten.
Dieser Überwachungswahn begegnet uns auf jedem Schritt zu Fuß und jedem Kilometer am Motorrad und trübt eigentlich ständig unseren China Aufenthalt. Aber nichts desto trotz, wir sind hier und wir sehen uns natürlich die Stadt an.
Marco Polo besuchte Kashgar um 1273.
Die 1442 erbaute Id Kah Moschee, eine der größten in ganz China.
Hier die „Altstadt“ von Kashgar. Nur, 2009 wurde damit begonnen, etwa 85% der damaligen Altstadt nieder zu reißen und neu auf zu bauen. Das offizielle Argument Pekings war, für die Sicherheit der Einwohner um hunderte Millionen Dollar erdbebensichere Wohnungen aus Beton anstelle der Altbauten aus Lehmziegel zu errichten.
Ein ganz netter Nebeneffekt des Neubaus der „Altstadt“ war sicher, dass die Straßen jetzt viel breiter wurden und wesentlich besser zum Video-Überwachen sind als die alten verwinkelten Gassen.
Eine zynische Aussage lautet: 2000 neue Videokameras statt 2000 Jahre alte Häuser.
Schnell mal auf eine neue Plombe?
Ein traditionelles Teehaus. So was wie bei uns das Sacher – muß Tourist gesehen haben.
Wir hatten Glück und ergatterten einen Platz am Balkon. Drinnen war es viel zu heiß.
Die Häuserfronten wurden neu aufgebaut, dahinter ließ man offensichtlich einige Lehmziegelhäuser noch stehen.
Hier wird Brot gebacken, …
… und hier mit flinken Händen Teigtaschen gefertigt.
Das war übrigens das einzige Messer das wir hier in Xinjiang gesehen haben, das nicht angekettet war!
Der Metzger schneidet die Fleischstücke vom Lamm, gleich daneben kommen diese auf die Spieße und werden zu Schaschlik. Fertig zum Grillen.
Hier geht man keine paar Meter bis zur nächsten Überwachungskamera.
Hier sieht man die Lehmziegel der alten Häuser.
Der Instrumentenbauer arbeitet an einer Rewap.
Dieses uigurische Saiteninstrument ist entweder fünf- oder siebensaitig, der Klangkörper ist mit Schlangenhaut überzogen.
Ein Kupferschmied.
Yakkäse in verschiedensten Formen.
Dieser Mann dürfte einen aussterbenden Beruf ausüben. Ich kann mich noch an einen Spruch erinnern: „Das ist ungefähr so interessant, wie wenn in China ein Fahrrad umfällt!“
Mittlerweile müsste „Fahrrad“ mit Elektroroller“ ersetzt werden.
Die Fahrräder die wir sahen, konnten wir an einer Hand abzählen, …
… dafür waren unzählige Elektroroller auf eigenen Fahrspuren unterwegs. Roller oder Motorräder mit Verbrennungsmotoren sind hier verboten.
Ein Eingangstor zur „Altstadt“ und ein Teil der Stadtmauer.
In diesem kleinen Café gleich hinter dem Tor gab`s herrlichen Cappuccino!
Und bayrisches Weissbier hätten die auch gehabt!
Ein kleiner Überblick über die Geräteausstattung der chinesischen Armee.
Und hier gibt es die Zutaten für die traditionelle chinesische Medizin, unter anderem getrocknete Schlangen und Echsen.
Ein wenig unpassend für die Jahreszeit, es hat über 30ºC.
Ein fahrbarer Birnen-Verkaufsstand.
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