Am 22. Oktober war Ruhetag. Ein wenig Erholung war notwendig und der Reiseblog wartete auf Aktualisierung. Unser Hotel lag im Zentrum, das heißt in La Paz ziemlich weit unten.
Schon seit dem frühen Vormittag hörten wir Marschmusik, am Nachmittag gingen wir der Sache auf den Grund. Kurz darauf glaubten wir auf dem Karneval von Rio zu sein! Ein kilomerterlanger Umzug von vielen verschiedenen Gruppen in tollen bunten, fantasievollen Kostümen, tausende Zuschauer entlang der Strecke, ausgelassene Stimmung. Später erfuhren wir, dass es sich um das alljährliche Universitätsfest handelte.
Auch abseits des Unzuges jede Menge Trubel, es war ein riesiger Markttag.
Und der Bolivianische Hotdog gehört auch gekostet. Hat ganz brauchbar geschmeckt.
Nächsten Tag, am 23 Oktober, fahren wir von La Paz aus Richtung Norden. Wir wollen die berühmt berüchtigte Ruta de la Muerte, also Todesstraße, fahren, sie galt einst als die gefährlichste Straße der Welt! Hier starben jährlich 200 bis 300 Personen, meist durch Abstürze über die hunderte Meter senkrechten Abhänge. Zahlreiche Kreuze entlang der Strecke zeugen davon. Bis 2007 war sie eine der Verbindungen von La Paz in den Bolivianischen Amazonas-Regenwald.
Seitdem eine modernere leistungsstärkere Straße gebaut wurde, dient die Ruta de la Muerte fast ausschließlich touristischen Zwecken. Unzählige Gruppen von Downhill Bikern bezwingen jährlich diese etwa 30 Kilometer lange Piste.
Es war ein äußerst interessanter Fahrtag, knapp 200 Kilometer gesamt. Es ging von 3600 Meter weg über den knapp 4700 Meter hohen La-Cumbre Pass. Ab dort im dichten Nebel, der vom Amazonas-Gebiet hier heraufzog, teiweise nasser rutschiger Asphalt. Dann rechts weg auf die Todesstraße, runter bis ins Dorf Yolosa, das auf etwa 1100 Meter liegt. Von dort auf der neuen Ruta 3 wieder zurück über den La-Cumbre Pass, wieder Nebel, bis wir wieder in La Paz unser Hotel erreichten.