Einige Kilometer nördlich von Uyuni beginnt im Ort Colchani eine der Pisten auf den größten Salzsee der Erde, den Salar de Uyuni, auf über 3600 m Höhe gelegen. Nach zu Beginn vorsichtigem Herantasten der Fahrbedingungen auf der festen Salzpiste erreichten wir nach 12 Kilometern einen kultigen Punkt im riesigen Salzmeer, die Dakar-Statue. Diese wurde im Vorfeld einer Etappe der lägendären Dakar-Rally, die im Jänner 2014 über den Salar führte, von Bolivianischen Künstlern aus Salz errichtet. Pflicht, hier ein Foto zu machen!
Auch wir konnten es nicht lassen, und haben uns ein wenig mit der Perspektive gespielt. Jede Menge an lustigen Beispielen findet man im Internet.
Jetzt ging es raus auf einer der Pisten, die uns zur 63 Kilometer entfernten Isla Incahuasi bringen soll. Stur der Piste die das Navi vorgibt folgen, man fährt ins etwa 10 000 Quadratkilometer große weiße Nichts. Die Insel selbst taucht erst wenige Kilometer vorher als flimmerndes Etwas aus dem weißen Horizont, und ist die Spitze eines ehemaligen Vulkans. Die eine Stunde Fahrzeit konnte ziemlich flott gefahren werden, die Piste war schön glatt. Nur die letzten etwa 30 Kilometer war das Salz fürchterlich ruppig, schlimmer als eine Wellblechpiste. Da sind einige Schrauben an meiner BMW losgeprellt geworden, passiert eh selten.
Die Insel, fast in der Mitte des Salar gelegen, beheimatet jede Menge an teils meterhohen Kakteen. Im Besucherzentrum ist Eintritt zu bezahlen, der Weg auf den höchsten Punkt der Insel lohnt sich unbedingt!
Wir fuhren hier nicht nur über den größten Salzsee der Erde, mit einer bis zu Hundert und mehr Meter dicken Salzdecke, sondern auch über das weltweit größte Lithiumvorkommen! Unter uns schlummert ein ungeheurer Schatz, den die Welt zur Produktion von leistungsstarken Batterien, besonders für die Elektromobilität, benötigt. Die Erschließung dieser Millionen von Tonnen des leichtesten Metalls ist noch nicht geklärt und hoch politisch.
Wir machten uns auf, unser nächstes Ziel zu erreichen. Die Stadt Potosi, etwa 150 km nordöstlich von Uyuni gelegen, war im 17 Jahrhundert eine der größten Städte der Welt!
Möglich war das durch die ungeheuren Silbervorkommen des Cerro Rico (= reicher Berg), um den sich die Stadt entwickelte. Sie war die Hauptquelle des Silbers der Spanischen Kolonialmacht.
Auf etwa 4000 m Höhe gelegen, gehört sie zu den höchstgelegenen Großstädten der Welt, alles dreht sich hier nach wie vor um die Schätze des Cerro Rico. Nur dass die Silberminen mittlerweile erschöpft sind, Zinn ist seit etwa 200 Jahren das Hauptprodukt.
Die Fahrtstrecke beeindruckte uns wiederum mit eindrucksvoller Natur.