Will man Maccu Picchu auf Straßen erreichen, ist wie vorhin schon erwähnt, im Ort Ollantaytambo normalerweise Schluß. Es ist zwar möglich, die Strecke ist aber knapp 150 km lang, und dauert Stunden. Zum Straßenzustand haben wir nichts erfahren können, es dürfte eine wilde Piste sein, diese Variante wird offensichtlich sehr selten genützt.

Die zwei verbleibenden Möglichkeiten sind: entweder zu Fuß auf dem Inka Trail in normalerweise drei oder vier Tagen (es gibt auch längere Varianten), oder mit der Bahn bis zum Ort Aguas Calientes. Die allermeisten der jährlich über 1 Million Besucher nützen natürlich die etwa eineinhalb-stündige Anreise mit dem Zug. Daher heißt es rechtzeitig die Zugtickets zu reservieren, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Das hatten wir schon erledigt.

Das wiederum setzt voraus, dass man schon ein Ticket, zumindest eine Reservierung, für Maccu Picchu sein Eigen nennen kann. Und das ist nicht wirklich einfach. Die sichere Methode ist, dies schon Monate im voraus zu buchen. Ganz schwierig in unserem Fall. Die Kurzversion: Wir hatten das große Glück,  dass wir eine überaus tolle Mitarbeiterin von Andean Expeditions Dirninger bei der Feier von Werner Strittl nach erfolgreichem Projekt „Condor“ in La Paz kennen lernten (siehe Bericht 24.-25. Oktober). Sie teilte uns später über WhatsApp mit, dass der nächste freie Termin für Maccu Picchu der 2. November war (super-für uns genau richtig!), und sie uns daraufhin die begehrten Eintrittskarten organisierte! Danke Cece!!

Von unserer Unterkunft in Ollantaytambo waren es nur wenige Minuten zum Bahnhof. Tagwache um 0400 Uhr, wir erhielten noch ein Lunchpaket, und um 0430 Uhr waren wir beim Zug. Die Tickets wurden überprüft, noch den richtigen Waggon und Sitzplatz suchen, pünktlich um 0510 Uhr Abfahrt.

Nach etwa 90 Minuten durch das wildromantische Urumbatal erreichen wir Aguas Calientes (auch: Maccu Picchu Pueblo). Dort wenige Meter zu den Shuttle-Bussen, Ticket kaufen, wenn jeweils ein Bus voll ist (meist 30-Sitzer), Abfahrt. Etwa 35 Minuten eine Serpentinenstraße hoch zum Eingang der weltberühmten Inka-Ruinen. Um 0735 Uhr waren wir drin, perfekt! Von 0700 bis 0800 Uhr war unsere gebuchte Einlasszeit, da ist alles genau festgelegt, Zeiten und Anzahl der Besucher.

Alles lief also ganz toll – bis auf das Wetter! Nebel, Sicht: wenige Meter, von den Ruinen keine Spur. Wir hatten den Maccu Picchu Mountain gebucht, dass hieß mehr als 2500 Stufen hoch, um die 600 Höhenmeter, gut eindreiviertel Stunden bis auf über 3000 Meter. Die Inka-Stadt sollte uns zu Füßen liegen, tat sie auch, nur sahen wir nichts davon! Gut zwei Stunden warteten wir, der Nebel lichtete sich auch, aber zu wenig. Um 12 Uhr mussten wir wieder absteigen. Sollte es das gewesen sein??

Aber dann, beim Abstieg!

Ein Kolibri holt sich den Nektar von den Blüten.

Wir hatten die Zeit ein wenig übersehen! Als wir wieder zurück beim Ausgang waren, erwartete uns eine Menschenschlange von 200 bis 300 Personen, die auf die Shuttle-Busse zum Hinuntertransport nach Aguas Calientes warteten. Hier anstellen würde bedeuten, unseren Zug zurück nach Ollantaytambo zu verpassen. Wir entschieden uns zum Hinuntermarschieren – nicht die beste Entscheidung, wir versäumten den Zug trotzdem (wir hatten Glück, für den nächsten Zug noch freie Plätze zu erhalten)! Noch dazu waren wir dann ziemlich erledigt: vom Eingang auf etwa 2400 Meter hinauf auf den Maccu Picchu Mountain auf 3061 Meter, und von dort ganz hinunter zum Zug auf 2040 Meter. Aber alles egal, die Erlebnisse und Eindrücke dieses Tages haben uns für alle Mühen mehr als entschädigt!