Am 29. Oktober stand nichts besonderes am Programm. Ich brauchte Zeit für meine Fotos und Arbeiten am Reiseblog, Manfred erkundete die Stadt. Beim Hotel taten wir einen Goldgriff: ziemlich neu, westlicher Standard, sehr gutes Frühstücksbuffet, sehr schnelles Internet (das beste bisher!), englisch sprechende Mitarbeiter, Tiefgarage, ein kleiner Park davor, ruhige Gegend, aber nur wenige Minuten vom Altstadtzentrum entfernt. Hier wär ein längerer Urlaub durchaus angesagt, zumal Cusco sich in den nächsten Tagen als unglaublich coole Stadt herausstellen sollte. Zumindest der historische Altstadtkern.
Dafür hatten wir am nächsten Tag Action! Am Vortag buchten wir bei unserer Hotelrezeption eine Tour zum Rainbow Mountain. Dieses Naturereignis liegt gut 100 Kilometer außerhalb Cuscos. In einem Ort, den wir bei unserer Herfahrt schon durchfuhren, zweigte eine Piste in das Tal ab, wo ein Weg dann zu diesem Berg führte. Wir überlegten ein wenig ob wir mit den Motorrädern fahren sollten, entschieden und dann für die bequemere Variante. Es war eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte.
Um 0450 Uhr war der 18-Sitzer Bus vor dem Hotel. Um diese Zeit war wenig Verkehr, rasch ging es aus der Stadt hinaus. Wir fuhren am Flughafen vorbei und bemerkten erst da, dass dieser mitten in der Stadt liegt! Nach etwa 90 Minuten Fahrt erreichten wir den Ort wo die Piste in das Tal abzweigt. Hier gab es Frühstück, alles war professionell organisiert. Wir erfuhren von unserem Guide Christian, dass heute etwa 50 Busse zum Rainbow Mountain unterwegs sein sollten, in Spitzenzeiten sind es 100! Und jeder Bus hatte seine Gastgeber für Frühstück und später Mittagessen. Da tut sich was in der Gegend!
Hier gab es für uns Frühstück, und einige Stunden später ein leckeres Mittagessen.
Die Gastgeber erwarteten neben uns noch weitere Reisegruppen.
Nach mehr als einer Stunde Fahrt auf teils recht holpriger, stellenweise ziemlich enger Piste, alles mit Gegenverkehr, erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung auf 4600 Meter Seehöhe.
Das Panorama war hier schon atemberaubend!
Für alle denen der Weg zu anstrengend war, gab es die Möglichkeit sich ein Pferd zu mieten.
400 Höhenmeter in etwa 90 Minuten waren zu überwinden, es geht ja rauf auf über 5000 Meter. Der Weg war sehr angenehm angelegt, für die Pferde gibt es einen eigenen. Die Pferdeguides laufen mit ihren Tieren runter, um möglichst gleich wieder einen Gast hinauf zu befördern. Zeit ist Geld!
Die letzten Meter sind dann relativ steil, wir merken die Höhe ordentlich!
Geschafft!
Unser erster 5000er! Zu Fuß, nicht mit dem Motorrad wie in Kaschmir, wo wir schon auf 5300 Meter oben waren.
Blick zurück ins Tal.
Heute sind geschätzt 700 bis 800 Menschen hier unterwegs.
Und das ist er, der Rainbow Mountain. Er ist erst vor rund 7 Jahren als solches entdeckt worden. Das tolle Farbenspiel der unterschiedlichen Mineralien und Metalle kommt erst aus dieser Perspektive zum Vorschein, von unten schaut der Berg nix gleich.
Wenn man sich am Aussichtspunkt umdreht, hat man ein nicht weniger spektakuläres Panorama. Der eisbedeckte Berg ist über 6300 Meter hoch.
Beim Hinuntergehen hab ich noch einen kurzen Abstecher gemacht um einen Blick ins Nebental zu werfen. Und wieder atemberaubend! Das gibt es aber nicht umsonst, zweimal musste ein Obolus dafür geleistet werden! Eh nicht viel, gesamt nur wenige Euros.
Um etwa 16 Uhr waren wir wieder zurück in Cusco. Warum es eine gute Entscheidung war, diese Tour nicht mit den Motorrädern zu fahren, stellte sich jetzt heraus. Die Anstrengung in dieser Höhe hat uns ordentlich zu schaffen gemacht. In diesem Zustand hier noch konzentriert Motorrad zu fahren, wäre nicht wirklich vernünftig gewesen, die € 30,- für diesen Tag waren gut investiert!