Wir ziehen weiter, die Route wird uns heute bis Kargil führen, so um die 200 km Richtung Nordwesten.
Blick zurück Richtung Leh.
Etwa die Hälfte der Strecke folgen wir dem oberen Indus-Tal.
Was hier in Ladakh besonders auffällt ist die extrem dichte Militärpräsenz. Was es da an Kasernen, Lagern und Camps gibt ist unglaublich. Oft sind kilometerlang links und rechts der Straße ununterbrochen Einrichtungen der verschiedensten Waffengattungen.
Auswirkung auf uns Reisende hat das keine, außer dass Militärkonvois entsprechende Verkehrsbehinderungen verursachen können.
Dass sich hier gleich in der Nähe eine Artilleriekaserne befindet, wird durch das Geschütz (ist auf dem Bild nur recht klein links oben) am Felsen mitten im Fluß angekündigt.
Die Straße führt über den 4108 m hohen Fotu La und den 3760 m hohen Namika La, bevor wir am Nachmittag Kargil erreichen, nach Leh die zweitgrößte Stadt in Ladakh.
Die 200 km heute waren ein Traum zum Motorradfahren. Guter Asphalt, sehr kurvig, wenig Verkehr, gutes Wetter; was will man mehr!
Blick auf Kargil, das am linken Flussufer liegt.
Die Line of Control verläuft etwa 10 km nördlich der Stadt. Es ist eine de-facto militärisch überwachte Grenze aber international nicht anerkannt, die die Region Kashmir zwischen Indien und Pakistan teilt.
Diese wird durch eine UN Militärbeobachtermission beobachtet.
Als Manfred 1999 hier war, herrschte der Kargil Krieg (oder auch Dritter Kaschmir Krieg). Damals musste er alle paar Kilometer einen Checkpoint passieren, was ein Weiterkommen natürlich extrem verlangsamte.
10. Juli; Kargil bis Srinagar
Die grünen Flächen wurden mehr, wir kamen also in eine Region mit mehr Niederschlag.
Die Giebeldächer lassen auf große Schneemengen im Winter schließen.
An einem Polizeicheckpoint am Zoji La (3529 m) trafen wir deutsche Touristen die mit Fahrer und Mietauto seit drei Wochen in Ladakh unterwegs sind.
Ein Stück den Pass runter dann ein Flecken Schnee, der die Reisenden hier zu Aktivitäten animieren soll:
Schlitten-, Skidoo- und Quadfahren.
Nur für´s Foto, aber der indische Schlitten kann schon was!
Ein Stück weiter ist die Straße mit Betonsteinen gepflastert. Noch viele Kilometer davon sind in Bau, was für eine Arbeit!
Und wieder mal: Stau.
Aus sicherer Entfernung hab ich mir das angeschaut, die Busse mussten insgesamt drei mal zurückschieben, um die entgegenkommenden LKW vorbei lassen zu können.
Hinter mir standen Soldaten mit Funkgerät. Erst dachte ich die regeln den Verkehr hier, hab mich aber getäuscht. Außer mit der Trillerpfeife Lärm machen wenn ein Auto wieder an ihnen vorbei zur Engstelle gefahren ist, ist nichts geschehen.
Zwei junge Inder haben dort die Initiative ergriffen und den Verkehr so gut es ging geregelt.
Diese unzähligen Zelte im Tal sind Unterkünfte für hinduistische Pilger zur Höhle von Amarnath.
Diese befindet sich im Tal, das nach rechts hinten verläuft, auf 3880 m.
Selbst Hubschrauberflüge in dieses Tal werden angeboten, und sie fliegen auch pausenlos.
Wir hatten uns in Kargil schon ein Hotel in Srinagar ausgesucht und auch gut hingefunden.
Das Schild beim Hoteleingang ist bezeichnend für die Gegend hier.
Am Abend sind wir zum Dal See gegangen, etwa 15 Minuten vom Hotel entfernt.
Da kommt man schon an einigen Indien-typischen dreckigen Ecken vorbei.
Die ersten Hausboote die wir sehen. Die da sind aber nicht für Touristen.
Am See angekommen haben wir eine einstündige Rundfahrt in Anspruch genommen.
Sehr entspannend!
Ist dann noch besser geworden, als ein Händler uns kühles Bier angeboten hatte!
Die Region hier ist muslimisch geprägt, das heißt Alkohol ist schwer aufzutreiben. In unserem Hotel zum Beispiel bekommen wir kein Bier.
Und in Kargil musste ein Hotelboy einen Kilometer gehen, um unsere Biere zu besorgen. Serviert hatte er sie in Alufolie umwickelt.
Hier noch einige Bilder von den Hausbooten am Dal See.
Sehr beliebt bei Touristen als Hotelunterkunft.
Für uns war das kein Thema, die Parkmöglichkeiten hier sind ja ziemlich eingeschränkt 😉
Bei der Namensgebung sind der Fantasie offenbar keine Grenzen gesetzt.
In einem Restaurant am Ufer haben wir später gegessen. Diese Gäste, Touristen aus Südindien, waren an uns sehr interessiert.
11. Juli; Srinagar, Ruhetag
Heute haben wir uns ein wenig erholt hier, sind am späten Nachmittag mit einem Motorrikscha (Tuktuk) wieder zum See. Da es aber zu regnen begonnen hatte, war der Aufenthalt dort nur kurz.
Hier ist schnelles Internet, daher konnte der Blog auch wieder nachgetragen werden.
Der weiter Plan: Morgen geht es 300 km bis Jammu, da werden wir 8 bis 10 Stunden unterwegs sein.
Nächsten Tag wollen wir Amritsar erreichen und dort wahrscheinlich zwei Nächte verbringen. Dann schließlich rüber nach Pakistan.
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