30. Juli; Sary Tash bis Osh
Heute hatten wir einen ruhigen Tag vor uns, bis zu unserem Tagesziel Osh waren es etwa 180 km.
Überhaupt waren wir jetzt sehr entspannt. Das Wetter heute und die Aussicht für die nächsten Tage waren großartig, und mit Kirgistan hatten wir einen „sicheren Hafen“ erreicht:
– in Osh ist eine Fachwerkstätte für Motorräder, wo man die Maschinen auch, wenn es sein sollte,    mehrere Monate stehen lassen könnte, um eine Reise zu einem späterem Zeitpunkt fortzusetzen,
– für Kirgistan braucht man kein Visum, man kann also sehr einfach ein- uns ausreisen,
– in Bishkek war alles geregelt für unsere Heimreise,
– wir wussten, dass der Großteil der Strecke die vor uns lag, gut zu fahren war, und daher das kaputte Federbein an Manfreds BMW auch durchhalten sollte.

Es waren unsere letzten Reisetage, die 830 Kilometer von Sary Tash bis Bishkek wollten wir in drei Tagen fahren, und uns dort dann gleich um den Rücktransport unserer Motorräder kümmern.
Am 5. August war ja der Verladetermin für die Motorräder auf den LKW, daher hatten wir unseren Rückflug für den 7. August gebucht.
Dass in Bishkek dann alles etwas rascher ablief, konnten wir noch nicht ahnen.

Für uns kein Neuland mehr, 2015 fuhren wir (fast) die gleiche Strecke auf den Weg zum Pamir Highway, nur in umgekehrter Richtung.

Waschtag

Zum Übernachten in Osh wählten wir das gleiche Hotel wie 2015. Es hat uns damals nicht enttäuscht, und so war es auch jetzt.

31. Juli; Osh bis Toktogul
400 Kilometer Strecke standen heute am Plan. Ein bisschen getrübt wurde dieser Tag nur durch die etwa 100 km schlechtem Asphalt, die ziemlich nervig waren.

Landschaftlicher Höhepunkt dieser Strecke ist sicher die Fahrt entlang des Naryn Flusses, der weiter oben durch Talsperren aufgestaut wird.
Der Naryn übrigens ist der rechte Quellfluss
des 2200 km langen Syrdarja, der im usbekischen Ferganatal entsteht und in Kasachstan in den nördlichen Aralsee mündet.
Wenn er ihn überhaupt erreicht und nicht vorher schon austrocknet.

30 km nach Tashkömür erreichen wir die 113 m hohe Kurpsai Talsperre.

Der Stausee dahinter ist 35 km lang, dort befindet sich dann die 215 m hohe Staumauer des Toktogul Damms, die größte Talsperre Kirgistans, die aber etwas abseits der Straße liegt.
Diese Staumauern wurden in den 1970er Jahren von der damaligen Sowjetunion gebaut mit dem Ziel, neben der Stromerzeugung riesige Flächen in Usbekistan und Kasachstan zu bewässern, vor

allem wegen dem Baumwollanbau.

Oberhalb der Toktogul Talsperre staut sich auf 65 km Länge der gleichnamige Stausee.

Am anderen Ufer des Stausees, noch wenige Kilometer bis zu unserem Tagesziel.

Ein passables Hotel in Toktogul fanden wir gleich neben der Straße, die Motorräder konnten wir im Hof vor dem Zimmer parken. Im netten Garten konnten wir entspannt am Abend bei einem gemütlichen kühlen Bier das Abendessen genießen und den tollen Tag nachwirken lassen.
Die Feder am Hinterrad der BMW von Manfred hat die 100 km holprigen Asphalt auch überlebt und ist nicht gebrochen, das war uns ein zweites Bier wert.