Heute erwartete uns eine gemütliche Etappe, ca. 80 km bis zur Grenzstadt Sost.
Diese Strecke wollten wir aber hinter uns bringen, damit wir morgen dann gleich in der Früh die Grenzformalitäten erledigen können. Von Sost sind es dann nochmal etwa. 80 km bis zum Khunjerab Pass, der pakistanisch-chinesischen Grenze.
Wir brauchten auch dann beinahe den ganzen Tag, die unglaubliche Landschaft hielt uns in Atem. 

Im Vergleich zu anderen Teilen Pakistans oder gar Indien ist es hier beinahe klinisch sauber.

Hier verschüttete ein gewaltiger Bergsturz 2010 den Hunza Fluss, wobei auch 20 Personen ums Leben kamen. Daraufhin wurde der Fluss aufgestaut und der Karakorum Highway verschwand auf einer Länge von 19 Kilometern im sich gebildeten Attabad See, der um die
100 m tief wurde.
Der Transport der Fahrzeuge und die Versorgung der Bevölkerung im oberen Hunza wurde jahrelang mit Booten über den See durchgeführt.

China baute daraufhin innnerhalb von vier Jahren den KKH hier neu, eine Tunnelkette macht die Straße hier ganzjährig sicher.

Und: alle Tunnels, die wir am Karakorum Highway durchfuhren, sind „Pakistan-China Friendship Tunnel“

Quizfrage: wie viele Personen transportiert dieser Minibus?
Bitte erstmal raten, die Lösung gibt´s am Schluss dieses Blog Beitrages.

Mittlerweile hat sich hier am neuen See ein reger Bootstourismus etabliert.

Die immer beeindruckender werdende Landschaft lässt mich jeweils nur kurze Stücke vorankommen, zu vielfältig sind die Fotomotive.

Kurz vor Passu erhaschen wir einen Blick auf den 24 km langen Passu Gletscher.

Im nächsten Tal strömt dann der Batura Gletscher ins Tal. Mit 57 km Länge gehört er zu den größten und längsten nichtpolaren Gletschern der Erde.
Diesen Gletscher bekamen wir nicht zu Gesicht, der liegt ein wenig abseits der Straße.

Gibt es ein Cricket-Stadion mit einer faszinierenderen Lage?

Wir erreichen Sost und fahren gleich eine Tankstelle an um unsere Fässer wieder aufzufüllen. Die nächste Tankmöglichkeit gibt es wieder in Tashkurgan/China, 200 km von hier.
Ist zwar kein Problem mit unseren Reichweiten, aber unser Motto lautet: Sprit im Tank beruhigt!

Hier haben sich einige LKW eingeparkt, jeder ein Kunstwerk

Wir haben den Ort noch erkundet, ist ziemlich überschaubar. Die Grenzstation ist am Ortsende, sperrt um 9 Uhr auf.
Die Hotels haben alle nicht vielversprechend ausgesehen, drum sind wir an den Ortsanfang zurückgefahren, wo mir im Vorbeifahren dieses Gästehaus aufgefallen ist.
Das ist recht neu, geräumige Zimmer, sehr sauber und günstig.
WLAN ziemlich langsam, und heißes Wasser kommt nicht aus der Wasserleitung. Es wird zu einer vorbestimmten Zeit (z.B. 8 Uhr am Morgen) in einem großen Kübel vor die Zimmertüre gestellt, damit steht einer warmen Dusche schon nichts mehr im Weg.

Der alte Toyota mit australischem Kennzeichen gehört einem Italiener der in Australien fünf Jahre gearbeitet hat und von dort nach Hause fährt. Seit bereits fünf Monaten ist er mit seiner Freundin unterwegs, Ende des Jahres wollen sie wieder zu Hause sein.
Sie warten hier ein wenig, bis es im Süden Pakistans, in Belutschistan, erträglichere Temperaturen als jetzt 50°C hat, um weiter durch den Iran zu fahren.

Der Hausherr hat uns bereitwillig sein Wohnhaus gezeigt.

Die Küche.

Hier wird mit der Sichel geerntet, …

… und die Kuh in den Stall gebracht.

Im schattigen Obstgarten lässt sich gemütlich plaudern und essen.

Übrigens unser Hausherr zeigte ebenfalls große Bedenken wegen der hohen Temperaturen hier und dem hohen Wasserstand des Flusses. Auch er ist überzeugt, dass das die Auswirkungen des Klimawandels sind.

Und jetzt gibt es die Auflösung des „wie viele Personen am und im Fahrzeug“-Quiz:
es sind 24 Personen, die mit dem Minibus befördert werden.
Es war nämlich eine Gruppe mit 48 Personen, die gleich aufgeteilt mit zwei dieser Busse unterwegs waren.

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