Der Goldene Tempel von Amritsar.
Am 13. Juli sind wir hier angekommen.
Mehr dazu weiter unten.

Von Srinagar ging es ohne größere Staus hinaus Richtung Jammu, unserem heutigen Tagesziel,
etwa 300 km auf erstmals überwiegend guter Straße weiter südlich.
Was gleich auffällt: eine extreme Militärpräsenz. Alle paar hundert Meter Soldaten, und das über die nächsten etwa 200 km! Einige male wurden der Verkehr auf unserer Seite der vierspurigen Straße angehalten, weil in die Gegenrichtung Militärkonvois Richtung Norden fuhren. Wir kamen auch an dem Ort vorbei, wo im Februar durch einen Autobombenanschlag 40 indische Sicherheitskräfte ums Leben kamen.
Es ist das Gefühl in einem Kriegsgebiet zu sein wo eben aufmarschiert wird.
Den einen Vorteil hatten wir: wenn der Verkehr wieder mal aufgehalten wurde, konnten wir uns, nach vorherigem Fragen, immer ganz vorne einreihen. So hatten wir die nächsten Kilometer wieder freie Fahrt.

Nach der Ebene in der Srinagar liegt, ging es wieder in die Berge bis auf 2800 m. Dort wieder Riesenstau, für unsere Motorrädern aber kein Problem.
Am Ende der Fahrzeugschlange dann der 2 km lange Jawaha-Tunnel. Danach fuhren wir ganze 5 km am Stau in der Gegenrichtung vorbei! Was nicht immer recht einfach war, weil wieder einmal viel zu viele und große (Busse, LKW) Fahrzeuge auf viel zu wenig Straße unterwegs war. Und eine fast unüberschaubare Anzahl von Sicherheitskräften war präsent auf dieser Passstraße.

Dadurch dass wir bei der Auffahrt zum Tunnel alle Fahrzeuge die im Stau standen überholen konnten, hatten wir bei der Abfahrt vom Pass für viele Kilometer dieser kurvigen Strecke keinen Verkehr und kamen recht flott weiter.
Daher vergönnten wir uns erst nach etwa 200 km die erste Pause. Hier waren wir Bleichgesichter Exoten, von einem der Gäste wurden wir eingeladen und mit Süßspeisen und Keksen versorgt.

Und die Soldaten, die auch hier fast in jeder Kurve in Stellung waren, hatten mal ein bisschen Abwechslung.

Wieder über viele Kilometer Baustelle, die Straße wird ausgebaut.
Bei Udhampur führte die Strecke durch einen neuen Tunnel, ganze 9 km lang. Ab da war die Straße wieder vierspurig ausgebaut, in Jammu angekommen sind wir nach 7,5 Stunden ab Srinagar.
Je näher wir Jammu kamen, desto mehr stieg die Luftfeuchtigkeit. Wir näherten uns wieder dem subtropischen Bereich.

Von Wetter hatten wir wieder Glück, nur ein kurzer Schauer zwang uns kurz in die Regenkluft.

13. Juli, Amritsar

Wir fuhren heute später weg, nach Amritsar waren es nur etwa 210 km, das auf fast durchwegs ausgebauter vierspuriger Straße und wenig Verkehr.

Kurze Pause, nicht recht romantisch hier.
Noch dazu hatte der Wirt keinen Kaffee!

Ich hab an der Kreuzung auf Motive gelauert.

Hier in der Tiefebene wieder Reisfelder soweit das Auge reicht.

Ein Bauernhof. Oder ist das nur der Stall für die Wasserbüffel? Ich kann´s nicht genau sagen.

Nach etwa 3,5 Stunden hatten wir unser ausgewähltes Hotel in Amritsar erreicht.
Aber heute hatten wir Pech: ausgebucht! Es war Samstag, und wir sind nah beim Goldenen Tempel, dem spirituellen Zentrum der Sikhs.
Das Personal gab uns aber einen Tip von einem guten Hotel in der Nähe, die zwei Ecken weiter waren wir dann auch recht gut untergebracht.

Nachdem ich diese Gesellschaft fotografiert hatte, musste ich dann natürlich selbst in deren Mitte für zahlreiche Handyfotos.

Ein paar Eindrücke am Weg zum Goldenen Tempel.

Dort angekommen mussten die Schuhe deponiert werden, zur Tempelanlage hinein kommt man nur barfuß.

Dann Hände waschen. Und jeder Besucher muss ein Kopftuch tragen. Die werden günstig angeboten, oder man nimmt sich gebrauchte aus diversen Behältnissen.

Schließlich noch durch ein Fußbad gehen, und man darf die Anlage betreten.

Täglich besuchen tausende Menschen, nicht nur Sikhs, diese fantastische Stätte.
Einige Eindrücke:

Und auch hier, wie überall im Land, war ein Selfie mit uns äußerst begehrt.

Diese Schuhabgabestellen sind wohl organisiert,
der Geruch da drinnen ist aber auch ein spezieller!

Ein riesiges Gewurle an diesem Samstag Abend in der Fußgängerzone vor der Tempelanlage.

Selbst hier eine Möglichkeit zum Blutspenden.

14. Juli, Amritsar

Wir haben uns heute wieder einen freien Tag gegönnt.
Morgen brechen wir auf nach Pakistan. Von hier sind es nur knapp 30 km zum einzigen internationalen Grenzübergang zwischen Indien und Pakistan bei Attari/Wagah. Wir werden die Nacht in Lahore verbringen, dann geht es gesamt etwa 1100 km nach Norden zur chinesischen Grenze.
Dort müssen wir vereinbarungsgemäß am 24. Juli sein um uns mit unserem chinesischen Guide zu treffen der den China Transit organisiert.
Wahrscheinlich wird es auf dieser Strecke mit schnellem Internet nicht recht gut aussehen, daher kann es ein wenig dauern bis wir uns wieder melden.

Und eines haben Manfred und ich auch schon seit einiger Zeit entschieden: da wir mehr Zeit hier in Indien benötigten als ursprünglich veranschlagt, haben wir den China Transit um eine Woche nach hinten verschieben müssen. Wir sind Ende Juli/Anfang August dann in Kirgistan, Mitte August müssen wir zu Hause sein.
Die geplante Route über Usbekistan-Turkmenistan-Iran-Aserbeidschan-Russland bis nach Hause geht sich auf keinen Fall mehr aus, da fehlt uns die eine Woche.
Unsere Reisehöhepunkte waren Lower Mustang in Nepal und der Manali-Leh Highway in Indien, den Karakorum Highway in Pakistan/China nehmen wir jetzt in Angriff.
Daher werden wir von Kirgistan die 6000 km bis nach Hause entweder durch Kasachstan und Russland fahren (das haben wir 2015 in die Gegenrichtung in 14 Tagen geschafft), oder aber eine Transportmöglichkeit für die Motorräder in Anspruch nehmen, die sich erst seit kurzem ergeben hat.
Das wird sich in den nächsten gut zwei Wochen klären.

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