Dieser Pass führt in das Nubra Valley, und ist mit seinen 5359 m, manche Quellen preisen ihn auch mit 5602 m oder noch höher an, auf alle Fälle einer der höchsten befahrbaren Passstraßen der Welt.
Natürlich wollten wir auch da rauf. Bei einem Touranbieter in der Nähe unseres Hotels hatten wir am späten Nachmittag des Vortages noch Erfolg, er versprach uns die Genehmigungen für heute beim Tourismusbüro einzuholen.
Das hätten wir auch gekonnt, nur ging es über ihn schneller, es kostete aber zusätzlich etwas.
Die € 10.- pro Person waren zu verkraften. Und es hat wiederum bestens funktioniert, um 1030 Uhr holte ich die Genehmigungen in seinem kleinen Laden ab.
Bis zur Passhöhe waren es 40 km, am South Pullu Checkpoint ca. 24 km oberhalb von Leh wurden die Permits überprüft. Die Straße bis hierher und dann noch ein Stück weiter ist perfekt asphaltiert, der Rest ist Piste.
Das graue dünne Band, dass sich da oben im Schnee durchzieht, ist die Straße. Die Passhöhe dann irgendwo links draußen.
Und diese Passhöhe hab ich leider nicht erreicht.
Mein Motorrad ist höhenkrank!
Laut meinem Navi auf etwa 5300 m, schon lange im nicht mehr asphaltierten Abschnitt, musste ich an einer engen Stelle den Gegenverkehr abwarten. Als ich dann wieder wegfahren wollte, nahm der Motor kein Gas mehr an. Ich startete mehrere Versuche da wieder wegzukommen, vergeblich!
Ich stand mitten in einem Wasserlauf auf der Piste, Manfred half mir die Maschine so einzuparken, dass der erneute Gegenverkehr erstmal an mir vorbei kam.
Neuerlicher und letzter Versuch – keine Chance, der Motor kam nicht auf Touren, ich kam von dieser Stelle nicht weg – zumindest nicht bergauf.
Gestern am 5330 m hohen Taglang La bemerkte ich das Problem eh schon, nur musste ich vor der Passhöhe nicht stehen bleiben. Von dort wegfahren ging ja grad noch, aber heute hier bergauf war nix mehr zu machen.
Zerknirscht musste ich aufgeben, das Motorrad wenden und hinunter fahren. Es wären noch so etwa drei Kilometer bis zur Passhöhe gewesen.
Naja, dann war ich halt nicht auf dem Khardung La oben, es gibt schlimmeres. Nur dass die Enfields, Motorräder anderer Marken und sogar ein Roller da an mir vorbei rauf fuhren, tat dann doch ein bisschen weh.
Manfred ist mit mir hinunter gefahren, er war ja vor 20 Jahren eh schon oben.
Nach Rückfrage in Österreich bei einem Kollegen von Manfred der sich da auskennt dann die Schadensursache: vermutlich ein Sensor defekt, der den Benzinpumpendruck höhenangepasst steuert.
Das Problem sollte aber auch nicht schlechter werden.
Das war die gute Nachricht dabei, und da wir am Karakorum Highway in Pakistan/China „eh nur mehr“ auf 4800 m kommen mach ich mir jetzt mal keine Sorgen.
Den Rest des Tages und den nächsten Tag nutzten wir zur Erholung und erkundeten die Stadt ein wenig.
Blick von der Khardung La Straße hinab ins Tal Richtung Leh.
Blick auf Leh vom Tsempo Kloster.
Der Palast, rechts oben das Tsempo Kloster.
Der Haupt Bazaar, Fußgängerzone |
oje schade, so knapp vor der Passhöhe