Hatten im letzten größeren Ort in Polen vor der Grenze zu Weißrussland (Belarus) übernachtet. Wir waren ein bissl angespannt, weil wir bei unseren Reiserecherchen nur wenige Berichte zur Grenzabfertigung gefunden haben, wobei einige davon von grausig langen Prozeduren und Wartezeiten berichteten.
Und dann das: Ausreise Polen 10 Minuten, Einreise Belarus 45 Minuten – das war alles!
Auch Glück gehabt, keine Autos vor uns, zuvorkommende Beamte, sogar eine deutschsprechende Beamtin wurde uns kurz abgestellt. Als erstes Pass vorweisen und die Migration Card ausfüllen, englische Ausfüllhilfe war ausgehängt.
10 Meter weiter zum Zoll. Die russische Zolldeklaration wurde für uns ausgefüllt, wir mussten die restlichen Ausfertigungen nur mehr abkritzeln und unterschreiben. Dann Migration Card, Pass, Zolldeklaration und Zulassungsschein abgeben, und warten. In der Zwischenzeit in die Bank gegenüber und Belarus-Rubel gewechselt.
Wenige Minuten später bekamen wir alles wieder zurück, der Schranken hob sich. Keine Gepäckkontrolle, keine Versicherung wurde überprüft, keine Deviseneinfuhr musste belegt werden. 100 Meter weiter wurden die Kennzeichen nochmals überprüft, ab dann hatten wir freie Fahrt in Belarus.
Und wichtig: durch die Zollunion hier waren wir auch bereits in Russland eingereist! Was das heißt sollten wir morgen erfahren.
Das tanken funktioniert hier, wie dann auch später in Russland, folgendermaßen:
zuerst müssen die Liter oder der Betrag bezahlt werden, dann wird die Zapfsäule freigeschaltet.
Wir sprechen beide kein russisch, also schreiben wir auf einem Zettel die Nummer der Zapfsäule, die Spritart (95) und die Liter auf und zeigen diesen bei der Kasse vor.
Funktioniert prima.
Wir haben die Hauptstrasse kurz verlassen, um uns ein Dorf anzusehen. Zufälle gibt´s, wir hielten zum Fotografieren just vor einem Haus, wo eine Dame deutsch spricht. Sie wohnt und arbeitet in Berlin und ist grad auf Urlaub hier.
Die Einladung zum Borschtsch (Rote Rüben Suppe = Nationalgericht) konnten wir nicht ausschlagen.
Die Strassen hier: ewige Geraden durch unendliche Wälder. Der Spaß am Motorradfahren hält sich in Grenzen, Kurven sind außergewöhnliche Ereignisse.
Das Land: super sauber, alles gepflegt, sehr disziplinierte Autofahrer, wenig Verkehr, da vor allem LKW-Transit.
Ist nicht mehr weit bis Moskau :-))
Nahe der russischen Grenze haben wir erst nach einigem Suchen ein Hotel gefunden. War ganz ok.
Heute 650 km gefahren.
Durch Belarus haben € 50.- pro Person gereicht, Tanken, Essen und Schlafen.
7. Juni, Russland bis Moskau
Russische Grenze: endlos lange LKW-Kolonne.
Auf der PKW-Spur wenig los. Zwei Grenzbeamte, winken uns einfach durch. Was, des gibt´s ja net! Wir bleiben stehen und fragen, ob wir nicht einen Einreisestempel bräuchten.
Nein, nicht notwendig, die Migration Card von der Belarus Grenze ist auch die Einreise in Russland – welcome to Russia! A bissl baff sind wir schon.
Noch schnell Rubel gewechselt, dann unsere bewährte Tankprozedur.
Auf nach Moskau, noch knapp 500 km.
Wir kommen gut voran, einmal Baustellenstau. Dem Navi sei Dank, kurz nach 18 Uhr parkten wir unsere BMW´s vor dem Hoteleingang.
2300 km seit wir zu Hause abgefahren sind.
Die Maschinen sind superprima gelaufen, absolut keine Probleme bisher, fast kein Ölverbrauch durch das stundenlange Dahinrollen mit 90 bis 120 km/h.
Hallo und schöne Grüße in die Ferne. Schön, von hier aus das Abenteuer mitverfolgen zu können.
Also ohne Stempel im Pass hätte ich abgebrochen. So eine Sauerei. Die Russen sind auch nicht mehr das …..
Weiterhin gute Reise 🙂